R+S schafft neue Unternehmenskultur – Burkhardt: Großer Mehrwert

Veröffentlicht am: 09.06.2020

Eine neue Unternehmenskultur schaffen, den Teamgedanken stärken sowie ergebnisorientierter und gewinnbringender Arbeiten – die R+S Group hat den in den vergangenen zwei Jahren unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Ralph Burkhardt einen neuen Weg eingeschlagen.

Der Blick zurück
Seit zwei Jahren leitet Burkhardt als Vorstandsvorsitzender die Geschicke der R+S Group, bereits ein Jahr zuvor wurde er in die Konzernleitung berufen. „Es ist schon anstrengend gewesen, aber es war auch spannend und ich habe viele tolle Menschen kennengelernt“, sagt Burkhardt, der anfügt: „Spaß habe ich auch noch, sonst würde ich es nicht machen.“ Nach wie vor arbeite er meistens sieben Tage in der Woche – der Vorsitzende ist stark gefordert. Just in diesem Jahr, als er davon ausgegangen war, dass er das Unternehmen nach einer umfangreichen Umstrukturierungsphase etwas entspannter leiten kann, kam die Corona-Krise.
Unzufrieden ist der Unternehmer dennoch nicht, immerhin hat sich in den vergangenen zwei Jahren viel getan. „Der Mehrwert des Unternehmens ist gigantisch“, sagt der Vorsitzende, der im Vorstand von Rudolf Menningen unterstützt wird. Die komplette Führungsriege wurde einmal neu besetzt. „Wir haben eine neue Kultur gebraucht. Der Führungsstil ist schon ein Paradigmenwechsel“, erwähnt Burkhardt, der nun von viel Eigendynamik spricht. Ihm sei es besonders wichtig, dass sich Mitarbeiter mit ihren Problemen frühzeitig an die Führung wenden, um gemeinsam nach Lösungen zu schauen. „Es ging darum, den Teamgedanken zu erzeugen, dass alle den gleichen Weg haben“, so Burkhardt, der betont: „Wir denken nicht nach Umsatz, sondern wollen Ergebnisse. Wichtig ist, dass wir Geld verdienen, dass wir investieren können.“ R+S arbeite nun viel ergebnisorientierter. Dabei gehe es nicht darum, jeden Auftrag an Land zu ziehen, sondern die vorhandenen gewinnbringend umzusetzen. „Es geht nicht darum, höher, weiter, schneller top Umsatzzahlen zu schreiben, sondern darum, was unterm Strich rauskommt“, sagt Burkhardt: „Wir sind bis dato gut aufgestellt und die Liquidität stimmt auch.“

Der Blick nach vorne
Die Auftragslage ist nicht schlecht. Bis Sommer 2021 sei das Unternehmen mit Stammsitz in Fulda voll ausgelastet, die Aufträge könne sich R+S zum Teil selbst aussuchen. Das liege vor allem daran, dass das Unternehmen bei einigen Großprojekten wie dem Klinikum Fulda oder dem neuen Terminal am Frankfurter Flughafen involviert sei und die entsprechende Infrastruktur dafür vorweisen könne. „Wir wollen bei dieser Struktur bleiben und effizienter werden“, so der Vorsitzende, der eine klare Richtung vorgibt: „Es gilt besser zu werden.“ R+S könne in der Formel 1 mitfahren, nun müsse das Unternehmen noch schneller werden. Dazu brauche es vor allem Führungskräfte aller Art.

Die Mitarbeiter
Die R+S Group beschäftigt derzeit rund 3500 Mitarbeiter. Um Mitarbeiter zu binden, wurden unter anderem die Urlaubstage erhöht und Arbeitszeiten teilweise flexibler gestaltet. In den vergangenen Jahren hatte R+S zunehmend auch mehr Mitarbeiter aus dem Ausland generiert. Künftig solle laut dem Vorstandsvorsitzenden aber vermehrt darauf geachtet werden, die Ressourcen im eigenen Haus zu nutzen. „Wir dürfen uns nicht mehr so abhängig machen“, sagt Burkhardt. Daher setze R+S darauf, den eigenen Nachwuchs gut auszubilden und den Mitarbeitern Aufstiegschancen zu bieten.

Neue Standorte?
Neue Standorte sollen erstmal nicht erschlossen werden, schließlich hänge davon laut Burkhardt nicht die Leistung des Unternehmens ab. So werde beispielsweise ein Auftrag in Düsseldorf von Mitarbeitern aus Fulda übernommen, während Arbeiter vom Standort Dresden in Augsburg tätig sind. Wichtig sei es, an den Ausschreibungen teilzunehmen, mit seinen Leistungen zu überzeugen und dann die richtige Mannschaft für das Projekt einzusetzen. Auftragseingänge würden von seinem Team sehr gut untereinander verteilt, je nach Leistungsstärke und Kapazität. Zudem verfüge R+S über gute Bestandsstandorte, von denen aus agiert werde. Ein Auge hat Burkhardt zwar auf die Region Düsseldorf geworfen, doch die Erschließung wolle er ganz in Ruhe angehen.

Die Corona-Krise
Vor Corona sei das Unternehmen auf einem „guten Weg“ gewesen. Doch die weltweite Krise macht natürlich auch vor R+S nicht Halt. „Das ganze Thema ist schwer zu greifen“, sagt Burkhardt. Denn niemand wisse genau, wie sich die Pandemie entwickelt, wie Aufträge weiter erfolgen und welche Auswirkungen die Krise auf das Handwerk hat. 250 Mitarbeiter wurden innerhalb kürzester Zeit vorrübergehend ins Homeoffice geschickt. Ein positiver Nebeneffekt sei dabei der starke, gewachsene Zusammenhalt. „Die Effektivität und das Miteinander sind in dieser Zeit noch besser geworden“, freut sich Burkhardt. Während der Bereich Handel weiter gut läuft, sei die Zeitarbeit durch Corona und die Automobilkrise getroffen worden. Bei der technischen Gebäudeausrüstung könne noch nicht abgeschätzt werden wo die Reise hingeht. Zudem hofft Burkhardt, dass viele öffentliche Träger ihre Projekte weiterlaufen lassen, denn hier bekommt R+S 40 Prozent seiner Aufträge her.

(Artikel von Svenja Müller/Fotos von Christine Görich: Osthessen-Zeitung: https://www.osthessen-zeitung.de/einzelansicht/news/2020/juni/r-s-schafft-neue-unternehmenskultur-burkhardt-gigantischer-mehrwert.html)